Backpacking in Thailand – Teil 1: Chiang Mai & Trekking

Dies ist Teil 1 meiner Backpacking-Artikelserie über Thailand. Teil 2 dreht sich um Koh Phayam und Ranong. Es folgen Teil 3 über Koh Jum und Krabi und Teil 4 über Bangkok.


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Im Februar 2015 war ich erstmals in Thailand. Wie so oft hatte ich in der Zeit vor der Abreise keine Zeit, um mich ausführlich mit dem Reiseführer zu befassen.

Erst ca. zwei Wochen vor der Abreise fing ich an, den Stefan Loose Reiseführer für Thailand (bei amazon ansehen) zu wälzen. Das war ausreichend, um zumindest den ersten Teil unserer Route festzulegen und noch Unterkünfte zu buchen. Allerdings waren auch schon viele beliebte Gästehäuser ausgebucht.

Falls auch du ein paar Wochen in Thailand verbringen willst, findest du in meiner Artikel-Reihe über Backpacking in Thailand Anregungen für eine Rundreise abseits des Mainstreams.

Natürlich ist auch „mainstream“ Ansichtssache. Mancher Thailand-Kenner wird auch diese Stationen schon kennen, aber für die meisten Touristen sind die von uns besuchten Inseln kein Begriff.

In 3,5 Wochen passiert so einiges. Daher habe ich den Reisebericht in vier Teile aufgesplittet. Viel Spaß beim Lesen und Planen!

Woche 1: Chiang Mai und Trekking

Unter jungen Backpackern ist Chiang Mai mittlerweile Pflicht. Patrick, mein Kollege und guter Freund, hatte mir empfohlen, auf der Hinreise von Bangkok nach Chiang Mai weiterzufliegen. Das taten wir auch. Und er hatte nicht zu viel versprochen.

Die Stadt hat sich auf die Backpacker-Szene ausgerichtet. Es gibt an jeder Ecke Tour-Angebote, schöne Cafés mit WLAN, vegetarisches und veganes Essen, Yoga-, Meditations- und Kochkurse, Bars mit Live-Musik, Märkte, Läden mit Reiseutensilien etc.

Aufgrund der leckeren Thai-Küche könnte man den ganzen Tag nur mit Essengehen verbringen. Aber natürlich lohnt es sich auch rauszukommen.

Eco-Trekking statt Zip-Line und Elefanten-Camp

Ich habe die gängigen Aktivitäten wie ein Elefanten-Camp zu besuchen oder einen Hochseilgarten ausgelassen. Die Hochseilgärten werden zwar auf Tripadvisor generell ziemlich gut bewertet, aber unsere Tage waren dann doch schneller rum als gedacht. Wir hatten keine Zeit mehr dafür.

Was die Elefanten-Camps angeht: Es ist schwierig vor Ort zu unterscheiden, welche Anbieter seriös und tierfreundlich sind. Unter den zig Anbietern verstecken sich schwarze Schafe, denen das Wohlergehen der Elefanten egal ist. Nach einiger Recherche hatten wir einen vertrauenswürdigen Anbieter ausfindig gemacht, der allerdings ausgebucht war.

backpacking dschungel

Stattdessen haben wir uns dann für einen zweitägigen Trekking-Trip mit Pooh Eco-Trekking ins Sopmoei-Mae Sariang Gebiet entschieden. Dieser Trip war eine der besten Erfahrungen auf der Thailand-Reise. Wir wanderten an zwei Tagen jeweils zwischen 3 und 5 Stunden.

Ja, das klingt hart, aber diesen Trip werden wir garantiert nicht vergessen!

Dabei konnten wir atemberaubende Landschaften sehen, durchquerten einen Fluss wieder und wieder, durchwanderten eine Höhle, badeten in einem kleinen Wasserfall im Dschungel und schliefen in einem Bergdorf bei einer „echten“ Karen-Familie.

Wenn du gern viel läufst, Lust darauf hast, das Leben der Bergvölker mit eigenen Augen zu sehen sowie bei ihnen zu übernachten, dann kann ich dir diesen Trip nur empfehlen.

Es gibt auch eintägige Touren, bei denen du auch in ein Dorf gebracht wirst und der ursprünglichen Kultur näherkommst. Allerdings raten die Guides dazu, eher zwei oder drei Tage zu nutzen, da du einfach mehr siehst.

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Der 3-Tages-Trip ist ähnlich dem 2-Tage-Trip, allerdings übernachtest du in einem anderen Dorf und einmal mehr in einer Hütte direkt an einem Fluss. Viel mehr gelaufen wird in den drei Tagen nicht. Für uns war das aber so ideal.

Übrigens kann man bei Pooh auch Gepäck sicher abstellen und eine Übernachtung in Chiang Mai sparen. Um Essen und Trinken brauchten wir uns nicht zu kümmern, selbst Schlafsäcke bekamen wir gestellt. Sandalen und Rucksäcke konnte man kostenlos ausleihen.

Die Kosten? Je nach Anzahl der Teilnehmer variierte der Preis. Wir waren zu sechst (Maximalgröße der Gruppe) und bezahlten pro Nase ca. 100 Euro inklusive Transport usw.

Es war das Geld eindeutig wert. Außerdem waren einige Thais involviert, damit wir dieses Erlebnis hatten: Unser Guide Rapooh, ein Fahrer, der uns drei Stunden hin und drei Stunden zurück fuhr, die Familie, die uns verköstigte und übernachten ließ, ein Pickup-Fahrer, der uns ein Stück zum Startpunkt brachte, als der Mini-Bus nicht mehr weiterkam, ein Fahrer, der uns zum Schluss wieder abholte, usw.

Hier kannst du Touren in und um Chiang Mai buchen.

Ein paar Eindrücke:

Meine Packtipps für den Trekkingtrip:

  • Kamera mit ausreichend Platz auf der SD-Karte mitnehmen!
  • Stirnlampe (bei amazon ansehen) oder Taschenlampe nicht vergessen
  • bequeme Schuhe – am besten ein paar Wanderschuhe und ein paar Sandalen zum Fluss-Durchqueren
  • Mütze und Sonnenbrille
  • Mückenschutz- und Sonnenschutzmittel (am besten No Bite für Haut und Kleidung, bei amazon ansehen)
  • schnell trocknendes Reisehandtuch (mein Favorit)

Meine Highlights in Chiang Mai

Nach diesem Erlebnis hatte sich gefühlt der Abstecher nach Chiang Mai schon gelohnt. Viel mehr Sightseeing haben wir gar nicht gemacht, da unsere Mägen sich erst an die Thai-Küche gewöhnen mussten und wir zwei Tage außer Gefecht gesetzt waren.

Allein deshalb sollte man die Aufenthalte an einem Ort genügend Zeit einplanen, denn ein Tag mit Bauchschmerzen und Durchfall kann immer mal passieren!

Wenn mich jemand fragt, was mir an Chiang Mai besonders gefallen hat, dann kommt mir zuerst Folgendes in den Sinn:

  • THC Rooftop Bar am Tha Phae Gate: günstige Getränke mit Blick über die Stadt
  • Aum (vegetarisches Essen) am Tha Phae Gate
  • auf dem Night Bazaar essen – Anfänger können sich an Mango with sticky rice wagen (Essensmarken vorher an den kleinen Buden kaufen!)
  • Live-Musik in der Blues Bar auf dem Night Bazaar
  • Frühstück im Blue Diamond (oder jede andere Mahlzeit, viel vegetarisch, schöner Garten)
  • bei einer der Lila Thai Massage Filialen eine Ölmassage genießen (beste Massage ever)
  • Oasis Rooftop Bar im Nordosten der Innenstadt mit Blick über die Stadt (siehe Fotos oben)
  • North Gate Bar mit Jazz-Improvisations-Live-Musik
  • Frühstück bei Nice Kitchen (vegetarisch!!)
  • Essensstände an den Straßen und auf Märkten: z. B. Pad Thai oder Curry essen
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Um diese Plätze zu finden, half uns die Nancy Chandler Map bei der Inspiration. Diese handgezeichnete Karte von Chiang Mai zeigt Bars, Unterkünfte, vegetarische und vegane Adressen, Märkte, Massagestudios und viele andere Sehenswürdigkeiten, die ein Reiseführer auslässt.

Uns hat vor allem geholfen, dass viele vegetarische Restaurants eingezeichnet sind, da unser Reiseführer dahingehend nicht viele Informationen bot. Wir entdeckten Sehenswürdigkeiten, die wir sonst nicht angesteuert hätten. Wir schauten uns beispielsweise den Terrakottagarten im Südwesten der Altstadt an.

Dank der Karte fanden wir uns auch auf dem Night-Bazaar zurecht. Außerdem liefen wir natürlich über die Sunday Walking Street (am besten einen Sonntag in Chiang Mai einplanen!) und fuhren zum Doi Suthep. Das allerdings war kein sonderlich tolles Erlebnis, ich würde es nicht noch einmal machen.

Wer allerdings architekturinteressiert ist und gern Tempel und Museen besichtigt, findet allein in der Altstadt, aber auch außerhalb der Stadt, zahlreiche Anlaufstellen.

Die Nancy Chandler Map zeigt übrigens auch das Umland von Chiang Mai. So kann man auch Touren in die Umgebung planen. Das zugehörige Heftchen listet nochmal alle Adressen der Stadt mit Öffnungszeiten, Adressen und Tipps auf.

Wo du in Chiang Mai übernachten kannst

Es gibt zig Gästehäuser in der Innenstadt, die du auch online über Booking.com oder Agoda buchen kannst. Die Innenstadt bzw. Altstadt befindet sich innerhalb des Quadrates. Es lohnt sich, dort eine Unterkunft zu haben, da du so überall zu Fuß hinkommst. Einige Unterkünfte sind knapp außerhalb des Rings, was sicher auch noch gut ist. Wer eher Ruhe und Abgeschiedenheit will, kann auch weiter außerhalb etwas suchen. Hier liest du, wie du eine Unterkunft in Chiang Mai findest.

Zur Ansicht in Google Maps

Ein Doppelzimmer kostet in der Regel zwischen 12 und 25 Euro, wobei es wenige Qualitätsunterschiede gibt. Klar, manche haben Klimaanlage und ein eigenes Bad, andere nicht. Ich würde eher etwas Billigeres nehmen, um keine großen Erwartungen zu haben und das Geld lieber in Erlebnisse, also Touren, investieren. Ohnehin wirst du deine Erwartungen zurückschrauben müssen.

Auch wenn du ein teureres Zimmer nimmst, wirst du im Bad wahrscheinlich immer eine Sintflut erzeugen, wenn du duschst, denn es gibt selten ein Duschbecken oder einen Duschvorhang…

Wir wohnten für 18 Euro die Nacht in einem Hostel/Gästehaus namens Retrolanna Hotel im Nordosten der Altstadt. Das gibt es erst seit November 2014, weshalb alles noch ziemlich neu ist. Der Besitzer ist ein bisschen speziell, aber sehr freundlich und aufmerksam. Die Zimmer sind relativ klein, die Matratzen recht hart, aber das war uns gerade recht. Wenn man danach fragt, wird das Zimmer gereinigt.

Weitere beliebte Gästehäuser sind das All in 1 Guesthouse, Topgarden Chiang Mai und Funky Monkey, die beide schon ausgebucht waren, als ich es versuchte.

Hier kannst du nach Unterkünften in Chiang Mai suchen.

auf den Straßen von Chiang Mai
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Wie du dich fortbewegst

Am günstigsten ist: Laufen. Die Altstadt kann man wunderbar zu Fuß erkunden. Wenn du Zeit hast, brauchst du kein Taxi zu nehmen. Erst wenn du etwas weiter raus fahren willst, kommt ein Tuk Tuk, Taxi oder ein Songtao in Frage.

Tuk Tuks sind Motorräder, die mehrere Personen befördern können. In manchen Gegenden haben sie einen Beiwagen, meist haben sie aber hinter dem Motorrad Sitzplätze auf einem Metallgestell. Taxis haben in manchen Städten Thailands ein Taximeter, das sie meistens ungern anschalten. Alternativ wird der Preis vor Abfahrt verhandelt.

Tipp: Lade dir vor der Abreise eine Karten-App herunter (z.B. citymaps to go). Das GPS funktioniert auch, wenn du offline bist. So kannst du im Taxi verfolgen, wohin ihr fahrt. Das gibt Sicherheit, denn Freunde von uns wurden beispielsweise zwei Kilometer vor dem Ziel rausgelassen mit der Ansage, dass die Zielstraße angeblich um die Ecke wäre.

Unser Favorit in Sachen Fortbewegung waren Songtaos – das sind umgebaute Pickups, die auf der Ladefläche zehn Leute im Sitzen, manchmal noch mehr Leute im Stehen auf der Einstiegsklappe befördern. Der Preis ist meist sehr niedrig. Allerdings darf man nicht zu empfindlich sein, was Abgase angeht. So sieht’s aus, wenn man Glück hat und alleine mitfährt:

songtao in chiang mai

Chiang Mai ist durch den Verkehr leider manchmal sehr stickig. Ein US-Amerikaner meinte zu uns, dass es die am stärksten verschmutzte Stadt sei. Das glaube ich zwar nicht, aber Hitze, Smog und Gestank gehören nun mal dazu.

Mutige können aktiv daran teilhaben und ein Moped ausleihen. Das machen viele Backpacker. Uns war es allerdings zu gefährlich, zumal ich selbst noch nie Moped gefahren bin.

Unsere Woche in Chiang Mai endete Montagmittag. Das ideal, um den großen Markt auf der Sunday Walking Street noch mitzunehmen.

Von Chiang Mai aus kannst du mit dem Bus oder dem Flugzeug weiterreisen. Wir entschieden uns für einen Flug nach Bangkok mit Weiterflug nach Ranong. Von dort aus fuhren wir mit der Fähre nach Koh Phayam. Doch dazu mehr im zweiten Teil!

Hier kannst du nach Unterkünften in Chiang Mai suchen.

Touren in und um Chiang Mai kannst du hier buchen.

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6 Gedanken zu „Backpacking in Thailand – Teil 1: Chiang Mai & Trekking“

  1. Liebe Jasmin,

    Du schreibst, dass ihr ein seriös wirkendes Elefanten-Camp gefunden habt. Welches war das denn? Wir wollen Anfang September nach Thailand und wenn das Camp bei eurer Reise ausgebucht war, würde es ja wahrscheinlich Sinn machen, das noch von Deutschland aus zu buchen.
    Ich würde mir sowas unglaublich gerne mal anschauen aber eben nur, wenn die Elefanten unter sehr guten Bedingungen gehalten werden.

    Liebe Grüße und vielen Dank
    Anja

    Antworten
    • Hallo Anja,
      wir hatten ausführlich bei Tripadvisor Bewertungen und Erfahrungsberichte verglichen. Ich meine, wir hatten dann den auch im Stefan Loose Reiseführer erwähnten Elephant Nature Park im Auge. Ich kann mich aber nicht mehr genau erinnern. Ich würde mir die Webseiten in Ruhe angucken und die Bewertungen lesen. Dort wird erwähnt, ob es Ausritte oder Strafen mit Hammern usw. gibt.

      Liebe Grüße und viel Spaß in Thailand
      Jasmin

      Antworten
  2. Hallo Jasmin,

    hast du deinen Trekking Trip über “ Pooh Eco-Trekking “ gebucht? Geht da alles gut und hast du sofort eine Bestätigung bekommen? Mit Infos (Treffpunkt, Uhrzeit usw..)

    Liebe Grüße,

    Dennis

    Antworten

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