Hace calor, ¿si? [= Es ist warm, ja?]

So, erster Eintrag. Es gibt viel zu erzählen! Wie viele verschiedene Eindrücke auf uns eingeprasselt sind! Wie schnell, aber gut (=ungenuschelt) die Mexikaner reden! Aber wie wir schwitzen!… Sind Mi.-n8 nun endlich angekommen nach über 24h Reise… in Dallas hatten wir Gewitter und deshalb verspäteten sich alle Flüge, aber mein „I-Buddy“, also meine Betreuerin, hielt trotzdem am Flughafen in Monterrey tapfer durch. Irgendwann gegen 23 Uhr Ortszeit sind wir dann gelandet. Zuerst d8e ich: ‚Ok, es ist so heiß, weil wir noch auf Höhe der Turbine sind…‘

Als wir dann 100m vom Flugzeug entfernt waren und es immer noch kein Grad kühler war, hatte sich das dann auch geklärt. In dem Hostel, in dem wir die 1. N8 verbringen wollten, war leider der Chef nicht da und deshalb auch unklar, ob noch was frei war. Nach einigem Rumtelefonieren kreuzte der Typ dann auch auf und alles ging klar. Die N8 kostete 130 Pesos – das sind ca. 8€. Nach 26h kann man dann auch in einem 6-Frauen-Zimmer mit lauter Klimaanlage (zum Glück! ich werde nie wieder was gegen Klimaanlagen sagen!) schlafen. Mit Ohropax natürlich. (Danke, Mama!)

Donnerstags sind wir dann erstmal zur Uni gefahren (Busfahrt kostet 7 Pesos… jetzt sind die Mathematiker gefragt! Was ist der Umrechnungskurs?…. Ja, der Kurs ist wohl entgegen meiner Annahmen „durch 16/15“ oder so.)  Dort haben wir naiverweise erstmal bei Starbucks gefrühstückt, weil wir nichts anderes auf die Schnelle gefunden hatten. War sehr teuer, aber wird das letzte Mal gewesen sein.

Der Campus ist wirklich riesig und überall wuseln 100e kleine ((unter-)bezahlte) Mexikaner rum, die einem die Tür aufhalten, das Geländer, Fenster, Flure putzen o.ä. Die Studenten und Studentinnen sind wirklich ziemlich alle ziemlich schicki-micki. Das ist eben das Ding an einer Privatuni, umso besser für uns, weil für uns ja alles kostenlos ist. :-P Ätsch.

Nachdem wir uns im International Office gemeldet hatten, verbr8en wir ca 1,5 h in der Abteilung, in dem einem bei der Wohnungssuche geholfen wird. Dadurch haben wir dann ein paar Termine vereinbart und dank sehr gastfreundlicher Mexikaner, die einen ständig überallhin mitnehmen (mit dem Auto), fanden wir also schon donnerstags das erste Haus, in dem ein Zimmer frei war.

Ania und ich hatten uns vorgenommen, nicht zusammenzuwohnen „para practicar el español“. Dieses Haus ist ca. 12 min zu Fuß von der Uni, noch kürzer mit dem Bus, sehr gepflegt und vergleichsweise günstig (3000 Pesos all inclusive)… Trotzdem sind wir momentan eigentlich fast jede Minute zusammen, weil man zu zweit einfach besser durchhält, was die erste Organisation angeht.

Nachmittags fand dann die pompöse Eröffnungsveranstaltung statt, in der alle neuen Studenten begrüßt wurden, also alle Erstis. Die Reden von den hohen Tieren der Uni waren echt ergreifend. Die verstehen das Studium hier als lebenslange Mission und nicht nur als vorübergehende Beschäftigung und da wahrscheinlich alle eine Schweinekohle verdienen, sind die auch hochmotiviert.

Dann wurden wir in Gruppen durch die Uni geführt, m8en verschiedene Spiele, um das Eis zu brechen, und hatten eigentlich ziemlich viel Spaß. Abends war dann noch eine Mega-Fiesta unter einem riesigen Zelt (Warum eigentlich? Regen? Schön wär’s!). Unsere Akkus waren aber jedenfalls leerer als leer. Gegen 10 fuhren wir ins Hostel und fielen in einen komaartigen Schlaf…

Am nächsten Morgen suchten wir früh noch Wohnungen in der Nähe des o.g. Hauses, hatten einige interessante Begegnungen, aber letztendlich kein Glück. Um 10 ging in der Uni noch eine Veranstaltung los, weshalb wir erst nachmittags wieder suchen konnten, was besonders Spaß m8 bei 36°C im Schatten, Mördersonne und zu Fuß durch amerikanisch-verschwenderisch große Straßenzüge… Da kommen dann Sätze zustande wie „Boahr, wir sollten nicht bei dieser Hittasmitze lumraufen!“ (Ania)

Zum Glück halten immer mal Mexikaner an und fragen, ob wir Wohnungen suchen. Mal ganz abgesehen von dem Hupkonzert, das stattfindet, wenn wir 2 die Hauptstraße langlaufen… Das glaubt einem echt keiner, mittlerweile habe ich wahrscheinlich mehr verschiedene Hupen gehört als in Deutschland in 20 Jahren… Aber wer will schon so einen schmierigen, lüstern guckenden Mexikaner, der tatenlos am Straßenrand sitzt :-P In der Uni ist es natürlich weit nicht so schlimm, dort rennen genug Ausländer(innen) rum (ca. 250 Austauschstudenten!).

Jedenfalls fanden wir dann endlich noch ein Zimmer, was nun meins ist. Der Vermieter ist ca. 60, daher sehr langsam [an Mama + Falko + Papa: wenn ihr das Oma + Opa vorlest: diesen Teil weglassen!] und checkt alles nicht so schnell. Und er nuschelt so. Aber er war auch sehr hilfsbereit, hat uns alle Optionen, die er anbieten konnte, gezeigt, uns rumgekutscht, dann zum Hostel gebr8 und uns mit unserem Gepäck wieder zu Anias und meiner Wohnung gebr8.

Mein Mitbewohner ist so ein typischer fetter Amerikaner – bloß auf mexikanisch, ca. 200kg, hat die Küche, die uns beiden „gehört“, noch nie benutzt, isst also immer auswärts… Aber er ist echt nett, heißt Jose Luís („call me Jo“) und hat uns dann noch mit seinem entsprechend großen Auto zu einem wirklich großen, nein – riesigen Supermercado gefahren und mit uns eingekauft. Nachdem wir das dann alles zu Ania und mir geschafft hatten, hat er uns sogar noch zu einer Party gebr8 und uns Ratschläge gegeben die mexikanischen Männer bzw. Taxifahrer betreffend…

Nun war heute Samstag. Wir haben eine/n Stadtrundfahrt/~gang gemacht und festgestellt, dass Monterrey wie erwartet nicht unbedingt schön ist. „Aber es lässt sich gut leben“, sagt Jo. Wir reden übrigens meist spanisch, aber teilweise englisch, wenn es Probleme gibt. Der Vermieter kann natürlich kein Wort englisch. Jetzt habe ich auch einen Mietvertrag, den ich auch für das Visum brauche – diesen Papierkrieg müssen wir jetzt auch noch managen.

Diese Operation war auch nicht ganz leicht, weil der Typ 1,5h nach der vereinbarten Zeit kam… zwar keine Riesenüberraschung, aber doch etwas willkürlich. Nun sitze ich wieder bei Ania, die schon Internet hat, ich muss noch warten. Am Montag will mir mein Vermieter ein Modem bringen und einen Schreibtisch, der fehlt nämlich noch.

Heute Abend bieten sich einige Optionen, was wir machen könnten. Man hat das Gefühl, die feiern hier jeden Tag bis tief in die N8 und dank der riesigen Sonnenbrillen sieht man auch keine Augenringe am nächsten Tag. Ich bin ja gespannt, wie ich das durchhalte, aber ich habe mich schon gut an die Zeitumstellung angepasst, da ja nach ca. 26h Reise eh alles durcheinander war. Habe übrigens Bekanntschaft mit Bernd gem8 letzte N8. Bernd ist eine Cucaracha. Eine Kakerlake.

Wir verstehen uns noch nicht so gut, deshalb werde ich jetzt mal bei Ania duschen gehen. Obwohl man nach 5 min eigentlich schon wieder durchgeschwitzt ist. Man steht auf und ist durch, man geht zum Bus oder zur Uni und ist durch und man geht ins Bett und ist durch, aber die Mission zählt. Fazit des Tages: keine schwarze Baumwolle anziehen… das gibt hässliche weiße Schweißfleckensalzrückstände! Ania hat’s heute vorgem8!

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