Rucksack richtig packen

Wenn du glaubst, man trage den Rucksack hauptsächlich mit den Schultern, solltest du nicht weiterklicken, sondern dir diese Seite zu Gemüte führen. Hier erfährst du, wie du deinen Rucksack packst bzw. welchen du kaufen solltest, wenn du eine Rucksackreise vor dir hast. Dies wird später auf deiner Reise sehr wichtig sein.

Wie ich meinen Rucksack richtig packe, habe ich beim Backpacking in Thailand und Mexiko gelernt. (Hier findest du meine Thailand-Packliste.)

Gerade bei größeren Rucksäcken ab 30 Litern spielt es eine große Rolle, wohin du den Wasservorrat und die Kletterausrüstung packst. (Bei einem kurzen Ausflug mit einem kleineren Rucksack (unter 30 Litern) ist die Reihenfolge beim Einpacken nicht so entscheidend.) Daher nimm die Zeit und Geduld, um dein Gepäck im Rucksack optimal zu verteilen. Dabei helfen dir die folgenden Hinweise:

  1. Nicht zu viel mitnehmen! Empfohlen sind ein Tragegewicht von 25% des Körpergewichts. Die Bundeswehr geht von maximal einem Drittel des Körpergewichts aus. Dies ist jedoch für den ungeübten Laien viel zu viel. Jedes Gramm wiegt schwer bei einer langen Wanderung. Ungeübte werden bei jeder Steigung schon bei 12 Kilogramm fluchen.
  2. Vermeide überflüssiges Gepäck! Nutze daher eine Packliste, z. B. die Backpacking Packliste, die auf das wesentlichste reduziert ist. Oft verschätzt man sich gerade bei Bekleidung und nimmt zu viele Oberteile mit… Denke auch an das Eigengewicht des Rucksacks, das bei größeren Exemplaren bis zu 3 Kilogramm ausmachen kann.
  3. Leichte, voluminöse Sachen wie Schlafsack, Daunenjacke, aufblasbare Isomatte o.ä. kommen unten in den Rucksack zum Ausfüllen. (NICHT die schweren Sachen!) Tipp: Wenn du den Schlafsack aus seiner Hülle holst und nur durch eine Mülltüte vor Regen schützt, sparst du viel Platz.
  4. Mittelschwere Sachen kommen nach oben außen.
  5. Leichtes Gepäck wie Wanderkarten, Kopfbedeckung, Sonnenbrille, Taschenlampe, Geld, Taschenmesser, Stirnlampe o.ä. kommen in das oberste (Deckel-) Fach, das auch Fanny Pack genannt wird. So sind sie schnell griffbereit.
  6. Packe schweres Gepäck wie Kletterausrüstung und Wasser nah an den Rücken. Je nach Wegstrecke sollten die schweren Sachen in Schulterhöhe bei leichtem, flachem Gelände sitzen. Packe die schweren Sachen nah am Rücken auf Höhe des mittleren Rücken bei schwerem Gelände wie Klettersteigen und Hochtouren. Das bewirkt, dass die Last nah am Körperschwerpunkt sitzt. Verhindert werden soll, dass du dich übermäßig nach vorn beugst oder nach hinten ins Hohlkreuz gezogen wirst.
  7. Nutze die Gurte an deinem Rucksack, um beim Tragen deinen Rücken zu schonen! Ziehe dazu mithilfe der Lastpositionsriemen am oberen Ende der Träger das Gepäck nah an den eigenen Körper heran! Dass dein Gepäck zu sehr nach hinten ziehst, merkst du auch daran, dass deine Schultern schon nach kurzer Zeit weh tun.
  8. Idealerweise solltest du mit Hilfe des Hüftgurtes die Last auch auf das Becken übertragen, indem du den Gurt fest anziehst und damit die Last auf den Schultern reduzierst. Dies wissen viele Rucksackträger nicht: Die Hauptlast sollte mit dem Becken getragen werden! Wenn du die Last ausschließlich auf den Schultern und  dem Brustbein spürst, hast du deinen Rucksack noch nicht richtig eingestellt.

Hier findest du einige Abbildungen zur Erklärung


  1. Achte auf Gleichmäßigkeit. Idealerweise sollte dein gepackter Rucksack auf dem Fußboden stehen können. Wenn er dies nicht tut, wirst du es auch am Rücken merken und ausgleichen müssen. Das kann bei einer langen Strecke nervig und anstrengend sein.
  2. Auch die seitliche Gleichmäßigkeit ist wichtig. Achte darauf, dass die Seiten-/Außentaschen gleichmäßig ausgelastet werden. Nimm z.B. lieber je eine kleinere Wasserflasche links und rechts mit, statt einer großen 1,5-Liter-Flasche auf einer Seite.
  3. In die Außentaschen packst du z.B. Regenhose-/poncho, Müsliriegel und Gamaschen. An den Gurten befestigst du z.B. Wanderstöcke und ggf. Geschirr/Besteck.
  4. Gepäck, das außen am Rucksack befestigt wird, sollte kompakt geschnürt werden. So kann der Wind nicht angreifen, du bleibst nicht an Ästen und Sträuchern hängen und musst keine Ausgleichsbewegungen bei wackelnden Gegenständen machen.
  5. Achte darauf, dass Gepäck in den Außentaschen nicht das Schwingen deiner Arme behindert oder deine allgemeine Beweglichkeit einschränkt.
  6. Packbeutel können dir helfen, im Inneren des Rucksacks Ordnung zu schaffen. Wasserdichte Packbeutel sind bei Regen sehr nützlich. In verschiedenen Farben für Hygieneartikel, Medikamente, Lebensmittel & Co. sorgen sie für noch mehr Übersicht. Wenn du keine Packbeutel zur Hand hast, können auch gewöhnliche Plastiktüten nützlich sein.
  7. Eine Regenhülle für deinen Rucksack hält dein Gepäck trocken, bis du einen Platz zum Unterstellen gefunden hast. Investiere deshalb das Geld, denn es wird sich lohnen. Solltest du dazu keine Möglichkeit haben, kannst du mit einem großen Müllsack und Panzertape/Klebeband zum Verschnüren improvisieren.
  8. Gewohnheitstier: Wenn du deinen Rucksack immer gleich packst, findest du einzelne Teile schneller wieder. Wenn du zu denjenigen gehörst, die regelmäßig ihr Portmonee nicht wiederfinden, solltest du in einem Tourenrucksack erstrecht auf feste Plätze achten. Das lohnt sich auch bei Regen und Kälte!
  9. Auf die Waage: Wiege deinen Rucksack, wenn du mit dem Packen fertig bist. Das ist nicht nur für dich als Träger wichtig, sondern sorgt auch dafür, dass du keine überraschenden Übergepäck-Gebühren zahlen musst…
  10. Schwere Sachen anziehen: Wenn du fliegst und ein paar Kilogramm Übergepäck hast, kannst du schwere Sachen wie Wanderschuhe und Jeans anziehen, sodass du das Gewicht reduzierst.

Falls du noch keinen Rucksack hast, solltest du dir vor deiner Abreise genug Zeit für den Rucksackkauf nehmen. Es wird auf deiner Reise eine große Rolle spielen, ob du deinen Rucksack bequem und gerne trägst oder jeden Kilometer mit ihm auf dem Rücken vermeiden willst. Dazu haben wir hier nützliche Tipps zusammengetragen.

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