Dieser Gastbeitrag stammt von Sina Delgado Hernandez. Du erfährst darin, worauf du achten solltest, wenn du mit Hund verreist.
Sommerzeit ist bekanntlich Reisezeit. Für die meisten Hundebesitzer darf ihre Fellnase im Gepäck nicht fehlen. Ein wohlverdienter Urlaub mit vierbeiniger Begleitung könnte nicht schöner sein, doch bei der Reiseplanung müssen einige Punkte berücksichtigt werden. Von der Auswahl des Reiseziels über die An- und Rückreise bis hin zum Gesundheitscheck: Wenn du den Urlaub mit deinem Hund verbringen möchtest, kannst du nicht einfach mir nichts dir nichts aufbrechen. Hier erfährst du, worauf du beim Reisen mit Vierbeiner unbedingt achten solltest.
Wohin soll die Reise gehen?
Ob es dich nun an die Nordsee verschlägt, dir nach einer mehrtägigen Wanderung im Schwarzwald ist oder es dich an die italienische Adria zieht: Es gibt viele tolle, hundetaugliche Reiseziele im In- und Ausland. Gerade deshalb kann es ganz schön schwierig sein, eine endgültige Entscheidung zu treffen. Schließlich geht es bei der Auswahl nicht nur um deine persönlichen Vorlieben – du musst auch auf deinen Hund Rücksicht nehmen.
Überlege in jedem Fall, was du deinem Vierbeiner zutraust und was du ihm lieber nicht zumuten möchtest. Denn nicht jede Reise eignet sich für jeden Hund. So ist es wohl besser, wenn du mit einem untrainierten Hund keine ausgedehnte Wanderung unternimmst, sondern stattdessen eine entspannte Zeit am Meer verbringst. Das perfekte Reiseziel findest du also, indem du darauf achtest, dass in erster Linie die Bedürfnisse deines Hundes erfüllt sind. Lasse aber trotzdem deine eigenen Vorlieben nicht völlig außer Acht.
Tipps für hundefreundliche Reisearten
Wenn du zusammen mit deinem Hund in den Urlaub fahren möchtest, spielt nicht nur das Reiseziel eine wichtige Rolle, sondern natürlich auch die damit verbundene Art des Reisens. Wir haben hier ein paar nützliche Tipps für dich zusammengestellt. So bist du auf Wanderungen sowie Reisen mit Auto, Bahn und Flugzeug für alle Eventualitäten gewappnet.
Wanderung mit Vierbeiner
Du musst nicht zwingend in die Ferne schweifen, um dir eine Auszeit mit deinem Vierbeiner zu gönnen. Falls du in den Bergen lebst, ist eine mehrtägige Wanderung inmitten einer eindrucksvollen Naturlandschaft ebenfalls eine wunderbare Idee. Um deinen Hund auf ein Abenteuer in die Berge mitnehmen zu können, solltest du diese Punkte beachten:
- Körperliche Fitness: Bereite deinen Hund auf den geplanten Wanderurlaub gezielt vor. Bei ausgedehnten Spaziergängen und kleinen Wanderungen trainierst du schon vorab seine körperliche Fitness. So ist dein Vierbeiner dem geplanten Wanderurlaub gewachsen.
- Wanderroute: Passe die Wanderroute immer der körperlichen Verfassung deines Hundes an – schließlich möchtest du deinen Vierbeiner bestimmt nicht völlig überfordern.
- Genügend Flüssigkeit: Beim Wandern kommt dein Vierbeiner ordentlich ins Schwitzen – bzw. ins Hecheln. Achte deshalb darauf, dass du genügend Flüssigkeit im Gepäck hast. Denn nur mit reichlich Wasser bleibt dein Hund gut hydriert.
- Proviant: Nicht nur du selbst, sondern auch dein Hund muss seine Energiereserven beim Wandern regelmäßig auffüllen. Nimm deshalb unbedingt ausreichend Proviant mit. Barfen für Hunde ist dabei eine besonders sinnvolle Ernährungsform. Denn bei der biologischen, artgerechten Rohfütterung werden Vierbeiner mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt:
Autoreise
Falls du mit deinem Vierbeiner nicht in nächster Umgebung Urlaub machen möchtest, empfiehlt sich eine Reise mit dem Auto. Der große Vorteil gegenüber öffentlichen Verkehrsmitteln: Du kannst beliebig viele Zwischenstopps einlegen. So gibt es genügend Möglichkeiten, um deinem Hund ein wenig Auslauf zu gönnen. Berücksichtige diese Tipps, wenn eine Autoreise auf dem Plan steht:
- Vorbereitung: Gewöhne deinen Vierbeiner schon vor der Abreise an das Autofahren – besonders wenn du eine längere Reise planst. Mehrere kleinere Ausflüge mit dem Auto sind perfekt für eine optimale Vorbereitung.
- Sicherer Transport: Im rechtlichen Sinne gelten Hunde als Ladung und müssen deshalb im Auto entsprechend transportiert werden. Größte Sicherheit bietet eine fest installierte Transportbox im Kofferraum, die selbst bei einer Vollbremsung nicht verrutschen kann. Ein Trenngitter zur Abgrenzung des Kofferraums vom restlichen Teil des Autos ist ebenfalls eine Option – hier haben Hunde mehr Bewegungsfreiraum im Kofferraum. Falls dein Vierbeiner hingegen auf der Rückbank Platz nehmen soll, ist ein Sicherheitsgeschirr erforderlich.
- Ausreichend Frischluft: Plane genügend Zwischenstopps auf der Autofahrt ein, damit du, aber vor allen Dingen auch deine vierbeinige Begleitung Luft schnappen können. Lege die erste Pause am besten nach etwa zwei Stunden ein. Ein Rastplatz im Grünen ist ideal, weil du hier mit deinem Hund Gassi gehen und ein wenig mit ihm spielen kannst.
Bahnreise
Falls du nicht mit dem Auto verreisen möchtest, kann eine Zugfahrt eine gute Alternative sein. Halte dich hier in jedem Fall an die vorgegebenen Regeln, die im Reiseland für die Bahnfahrt mit Hund gelten. Wie bei einer Autoreise solltest du auch hier die nötigen Vorbereitungen treffen, damit die Bahnreise mit deinem Vierbeiner zum vollen Erfolg wird:
- Gewöhnung an das neue Umfeld: Plane vor Urlaubsbeginn ein paar Ausflüge mit deinem Hund zum Bahnhof ein. Verbringe jedes Mal etwas Zeit dort, um deinen Hund an die für ihn noch ungewohnten Geräusche und Gerüche zu gewöhnen.
- Auspowerung: Kurz vor der Abreise solltest du deinen Hund so richtig auspowern – z. B. bei einem ausgedehnten Spaziergang und Stöckchenwerfen im Park. Im Idealfall verschläft dein Vierbeiner so die gesamte Zugfahrt.
- Sicherer Transport: Du musst deinen Hund in einem geeigneten Behältnis transportieren (Transportbox oder -tasche), das unter den Sitz passt – auf den meisten Bahnfahrten fallen hier keine zusätzlichen Kosten an. Falls dein Hund größer als eine Hauskatze ist, ist zwar kein Behältnis erforderlich, aber es gilt die Maulkorb- und Leinenpflicht. Außerdem brauchen größere Hunde in vielen Zügen des Regionalverkehrs ein eigenes Ticket.
Flugreise
Auch Flugreisen sind mit Vierbeiner denkbar, obwohl sie für die meisten Hunde mit enormem Stress verbunden sind. Das Fliegen ist schließlich nichts Alltägliches. So sind etwa der Lärm bei Start und Landung sowie die beengte Atmosphäre im Passagier- und Frachtraum etwas völlig Neues für Hunde. Es gilt: Kurze Flüge sind machbar, doch Langstreckenflüge sowie Flüge mit Umsteigen solltest du hingegen vermeiden. Hier alles Wichtige im Detail:
- Die meisten Airlines erlauben kleine Hunde (8-10 kg) im Passagierraum des Flugzeugs. Größere Hunde müssen im Frachtraum untergebracht werden.
- Sowohl für die Beförderung im Passagier- als auch Frachtraum ist eine geeignete, den IATA-Richtlinien entsprechende Transportbox erforderlich. Im Passagierraum muss diese unter dem Sitz verstaut werden und verschlossen bleiben. Beim Transport im Frachtraum musst du deinen Namen, deine Anschrift (Heim- und Urlaubsadresse) sowie deine Telefon- bzw. Handynummer gut leserlich vermerken.
- Informiere dich in jedem Fall über die geltenden Vorschriften der ausgewählten Airline – diese können je nach Fluglinie variieren.
- Gewöhne deinen Hund an seine Transportbox, indem du sie zu Hause in einen gemütlichen Schlaf- und Ruheplatz umfunktionierst. Hier ist es besonders wichtig, dass sich dein Hund in der Transportbox wohlfühlt. Auf diese Weise hat er auch auf der Flugreise kein Problem damit, darin etwas länger zu verweilen.
- Sei vorsichtig mit chemischen Beruhigungsmitteln für Hunde! Denn sie können Nebenwirkungen, wie Kreislaufprobleme, zur Folge haben. Leicht beruhigende Mittel auf Pflanzenbasis können hingegen eine gute Alternative sein.
Tipps für die Reise bei Hitze oder Kälte
Natürlich stellt sich auch die Frage nach dem richtigen Reisezeitpunkt für einen Urlaub mit Hund. Grundsätzlich gilt hier: Das Reisen mit Vierbeiner ist das ganze Jahr über möglich. Bei Hitze oder Kälte ist jedoch besondere Vorsicht geboten.
Unter extremen Wetterbedingungen solltest du ganz besonders auf das Wohlbefinden deines Hundes achten – ansonsten kann es leicht passieren, dass die hohen oder niedrigen Temperaturen seiner Gesundheit ordentlich zusetzen. Hier die wichtigsten Tipps für eine Reise bei Hitze oder Kälte:
- Hitze: Gib deinem Vierbeiner bei hochsommerlichen Temperaturen ausreichend zu trinken – so bleibt er schön hydriert. Gemeinsames, stundenlanges Sonnen am Strand solltest du in jedem Fall vermeiden, denn die pralle Sonne ist auf Dauer definitiv nichts für Hunde!
- Kälte: Auf Reisen im Winter musst du sicherstellen, dass dein Hund nicht übermäßig friert und sich im schlimmsten Fall eine Erkältung einfängt. Halte ihn draußen in Bewegung und ziehe ihm gegebenenfalls einen Hundemantel über, der ihn vor der klirrenden Kälte schützt.
Einreisebestimmungen und Vorschriften vor Ort beachten
Sobald du weißt, wann und wohin du mit deinem Hund in den Urlaub fahren möchtest, solltest du dich unbedingt über die aktuellen Einreisebestimmungen und Hunde-Vorschriften vor Ort informieren – denn diese sind von Land zu Land verschieden. So dürfen z. B. in Frankreich keine gefährlich eingestuften Hunderassen einreisen, während etwa in Spanien keine Hunde in öffentlichen Verkehrsmitteln erlaubt sind.
Wenn du bereits im Vorhinein über alle wichtigen Formalitäten Bescheid weißt, ersparst du dir eine Menge Stress auf der Reise mit deinem Hund. Denn du kannst dich so wesentlich besser auf den geplanten Urlaub vorbereiten. Wenn du z. B. weißt, dass eine Leinen- und Maulkorbpflicht im gesamten öffentlichen Bereich gilt, zählen diese beiden Utensilien bestimmt zu den ersten Dingen, die du in deinen Koffer packst.
Bevor es losgeht: Gesundheitscheck für den Hund
Stelle vor Reiseantritt sicher, dass dein Hund gesund und somit fit für den gemeinsamen Urlaub ist. Vereinbare dazu einen Termin beim Tierarzt, um einen gründlichen Gesundheitscheck durchführen zu lassen. Denke daran, den Tierarzt auf wichtige Impfungen, die für den Aufenthalt im Reiseland nötig sind, anzusprechen und diese gegebenenfalls zu holen bzw. aufzufrischen.
Erkundige dich außerdem über die genaue Dosierung von etwa Reisetabletten, Beruhigungsmitteln sowie Medikamenten bei Verdauungsproblemen – wie viel ein Vierbeiner davon benötigt, ist schließlich individuell verschieden. Ansonsten gehören etwa auch Desinfektionsmittel, Verbandszeug und Zeckenzange in die Reiseapotheke für Hunde.
Eine Reise mit Hund will gut vorbereitet sein
Ein Urlaub mit Hund bedarf einer guten Planung und Organisation. Denn nur mit der entsprechenden Vorbereitung wird die Zeit fernab von zu Hause zu einem ganz besonderen Erlebnis. Sowohl das Reiseziel als auch die Art des Reisens sollten gut durchdacht sein – allen voran angepasst an die individuellen Bedürfnisse deines Vierbeiners.
Ich wünsche dir eine gute Reise mit deinem Hund!
Über die Autorin
Sina Delgado Hernandez ist als Betriebsleitung bei der Hund & Sport Hungenberg GmbH tätig. Sie hat ihre Ausbildung beim BARF-Shop Futter-Fundgrube absolviert und besitzt selbst zwei Katzen und einen Hund. Sina kennt sich somit mit der artgerechten Fütterung und Haltung von Haustieren perfekt aus und ist Expertin auf ihrem Gebiet.
© Photo by Johann_pexels
Jasmin, hammer!
Was du hier aufgestellt hast UND uns zur Verfügung gestellt hast; sehr sehr geil!!!
Danke dir dafür!
Lieben Gruß vom Robin.
Vielen Dank, Robin, freut mich sehr!