Backpacking in Malaysia, Teil 2: Cameron Highlands und Transfer nach Kuala Besut

Die Cameron Highlands gehören für die meisten Malaysia-Reisenden mit zur Route. Das Hochland hat schöne Aussichten und ein angenehm kühles Klima zu bieten. Man steuert für seine Wanderungen oder Ausflüge mit einem Bus den Hauptort Tanah Rata (alternativ: Brinchang) an. Über meine Erfahrungen dort schreibe ich in diesem zweiten Teil meines Malaysia-Reiseberichts. Hier kannst du zu den anderen Teilen springen:


Von Langkawi nach Tanah Rata

Am Pantai Cenang buchten wir in einem Reisebüro den Transfer von Langkawi in die Cameron Highlands. Wir wurden morgens um 7 Uhr abgeholt und zum Jetty gebracht. Die Fähre ging ca. um 8 Uhr. Nach ca. 1,5 Stunden kamen wir in Kuala Perlis an. Dort ging es ein paar Minuten zu Fuß zum Busbahnhof, wo wir unsere Voucher gegen Bustickets eintauschten. Der Bus fuhr ca. um 11 Uhr ab und brachte uns nach ca. fünf Stunden nach Ipoh. Dort stiegen wir am größeren Busbahnhof aus (am besten den Busfahrer vorher fragen bzw. Bescheid sagen, wo man rauswill) und kauften dort Tickets nach Tanah Rata, den Hauptort in den Cameron Highlands. Der Bus fuhr dann nochmal ein paar Stunden. Wir kamen abends in Tanah Rata an.

Wohnen in Tanah Rata

Vom Busbahnhof liefen wir zu Fuß ca. 15 oder 20 Minuten zu unserer Unterkunft Gerard´s Place (heute Father’s guesthouse). Dort hatte ich ein Zimmer mit eigenem Bad für 25 Euro pro Nacht gebucht. Die Bleibe ist etwas abseits von der Hauptstraße, was wieder die üblichen Vor- und Nachteile mit sich bringt: kein Verkehrslärm, dafür etwas Fußweg, wenn man zum Essen oder zum Busbahnhof will. Bella, die gute Seele des Hostels, ist sehr freundlich und hilft einem bei allem. Sie vermittelte uns beispielsweise die Tour mit Satu, einem der Cameron Secrets Tour-Guides, sowie den Transfer bei unserer Abreise.

Die Zimmer sind sauber und mit Moskitonetzen an den Fenstern ausgestattet. Wir hatten eines der wenigen Zimmer mit einem eigenen Bad. Die anderen haben ein Gemeinschaftsbad. Aufgrund der hohen Luftfeuchte ist es schwer, die Handtücher zu trocknen, aber das betrifft natürlich den ganzen Ort. Morgens gab es Toast mit Butter und Marmelade, Tee und Kaffee inklusive. Im Wohnzimmer des Apartments kann man dieses kleine Frühstück zu sich nehmen und mit anderen Reisenden ins Gespräch kommen. Das WLAN funktionierte zeitweise nicht, aber als es dann ging, war es sogar recht schnell.

Alternativen zu dieser Unterkunft gibt es reichlich. Die allermeisten liegen direkt an der Hauptstraße, was die Wege verkürzt, allerdings herrscht morgens und nachmittags – und vor allem am Wochenende – sehr viel Verkehr. Wer ruhig schlafen möchte, sollte daher etwas abseits von der Hauptstraße suchen. Ich entschied mich auch wegen der guten Bewertungen für Gerard´s Place.

Essen in Tanah Rata

In Tanah Rata ist die Vielfalt relativ groß, wobei v. a. indisches Essen häufig anzutreffen ist. Das liegt daran, dass in den Cameron Highlands verhältnismäßig viele Menschen mit indischer Abstammung leben. Unsere Favoriten waren:

  • Kumar´s (sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis, freundlich)
  • Sri Brinchang (direkt daneben, leckere Banana Leaf Gerichte, etwas hektisch, siehe Foto)
  • Bunga Suria (extrem günstig, große Auswahl, hatte danach Magenprobleme, muss aber nicht von dort gewesen sein)

Nicht so gut gefallen hat es uns im Jasmine Café. Dort gibt es aber WLAN, falls man wie wir keine Daten-SIM gekauft hat.

Schau dir meine Google Map samt Route und Locations an!

Ausflüge und Touren

In und um Tanah Rata gibt es einige Wanderwege, die beispielsweise im Stefan Loose Reiseführer auch verzeichnet sind. Man kann diese alleine absolvieren und/oder einen Guide anheuern. Wir haben zwei Touren mit einem Guide gemacht, weil wir uns dadurch mehr Sicherheit und Wissenszuwachs erhofft haben. Weiterempfehlen kann ich daher den Anbieter Cameron Secrets.

1. Cameron Secrets Tour zur BOH Tea Farm mit dem Land Rover

Diese Tour machten wir am darauffolgenden Tag. Der Guide namens Satu war sehr freundlich, sprach gut Englisch und erklärte uns vieles rund um die Gegend, die Leute, die Geschichte, den Teeanbau und die Landwirtschaft im Allgemeinen. Es war lustig, mit ihm in seinem Land Rover die engen Bergstraßen hochzufahren. Nebenbei bemerkt war es einfach unglaublich, wie viele Touristen (v. a. aus China) versuchen, mit einem eigenen (Miet-?) Wagen die Berge hochzufahren. Davon ist strengstens abzuraten, denn die Wege haben z. T. Krater, sind extrem schmal und steil.

Während wir mit Satus Land Rover auf den Gipfel fuhren, erfuhren wir viel über die Flora und Fauna des Mooswaldes. Wir hatten immer wieder ein paar Minuten Zeit, um ein paar Schritte zu gehen. Doch da wir am Wochenende auf dem Gipfel waren, war es durch die vielen Touristen relativ eng. Deshalb würde ich generell dazu raten, die Cameron Highlands möglichst nicht am Wochenende zu besuchen. Allein der Stau, der dann zwischen Brinchang und Tanah Rata alles verstopft, ist wirklich ein Gegenargument für einen Wochenendbesuch.

Anschließend ging es zur BOH Teefarm, wo man kostenlos einige Infos zur Produktion bekommt, auf Toilette und ins Café gehen und natürlich auch Tee einkaufen kann. Von dort ging es gegen Mittag wieder zurück zum zweiten großen Ort der Cameron Highlands namens Brinchang. Vor dort aus erklärte uns Satu, welche Wege wir zu Fuß zurück nach Tanah Rata nehmen konnten.

Rund um Tanah Rata und Brinchang gibt es einige Wanderwege, die mehr oder weniger gut ausgeschildert sind. Sowohl im Stefan Loose als auch in einigen Unterkünften, wie z. B. Gerard´s Place und Father`s Guesthouse (gehören zusammen!) bekommt man schematische Karten, die man abfotografieren kann. Empfehlenswert ist, sich die Gegend als Karte herunterzuladen (z. B. maps.me). Dann kann man auch ohne WLAN navigieren, denn die Wanderwege sind zumindest größtenteils eingelesen.

2. Cameron Secrets Tour: Trekking zur Cameron Valley Tea Farm

Erst dachten wir, dass wir an unserem letzten vollen Tag eine Wanderung auf eigene Faust machen würden. Doch auf dem Rückweg von Brinchang nach Tanah Rata auf Weg 3 und 4 merkten wir, dass die Wege durch den Regen zum Teil sehr rutschig und nebenbei auch nicht immer leicht zu finden waren. Da wir zudem immer gute Erfahrungen mit geführten Touren gemacht haben, entschlossen wir uns daher doch kurzerhand (abends 22 Uhr) zu einer weiteren Tour mit Cameron Secrets. Wir riefen per Whatsapp bei der Nummer auf der Cameron Secrets Website an und wurden prompt bedient. Man riet uns, eine Regenjacke oder ein Regencape mitzubringen. Wir kauften also noch schnell ein Regencape für ca. 1 Euro in einem der Supermärkte an der Hauptstraße Tanah Ratas.

Am nächsten Tag trafen wir uns um 8 Uhr vor dem Baracks Café. Dann wanderten wir mit unserer Gruppe ca. 2 Stunden einen Gipfel hinauf. Dort machten wir eine halbstündige Pause. Unsere Gruppe bestand aus 5 Personen und dem Guide Jason, der außerordentlich gutes Englisch sprach. Zuerst dachte ich, er sei Biologe, denn er wusste gefühlt jeden englischen und lateinischen Namen der Pflanzen im Umkreis von 1.000 Kilometern. Er erklärte uns viel zur Forschung, den allgemeinen Umweltproblemen und der Korruption in Malaysia. Er hat früher einmal in einer Nichtregierungsorganisation gearbeitet und sich für die Erhaltung des Regenwaldes eingesetzt. Daher weiß er aus erster Hand, wie schwierig es ist, sich in einem Land wie Malaysia für die Flora und Fauna einzusetzen. Zeitweise habe er um sein Leben fürchten müssen und daher für einige Jahre das Land verlassen. Seit einigen Jahren ist er nun wieder zurück in Malaysia und versucht, durch seine wirklich guten Touren sein Wissen weiterzugeben und mit anderen Guides zusammenzuarbeiten, um zur Erforschung und Katalogisierung der Pflanzenarten beizutragen.

Vom Gipfel stiegen wir ca. 1,5 Stunden herab und liefen dann noch durch die Teefelder zur Cameron Valley Tea Farm. Leider hatten wir beim Abstieg Pech und machten unerfreuliche Bekanntschaft mit einer oder mehreren Hornissen. Die Stiche sind sehr schmerzhaft, machten aber sonst keine Probleme. Mit einer Teilnehmerin, die auch Stiche abbekommen hatte, fuhr Jason im Anschluss an die Tour noch zum Arzt. Jason fühlte sich schlecht, weil er den Vorfall nicht kommen sehen hatte, und wollte am Ende auch kein Geld für die Tour haben. Unserer Meinung nach traf ihn aber keine Schuld und wir bezahlten ihn natürlich trotzdem. Es gehört zum Risiko dazu, wenn man durch den dichten Wald wandert. Jason sagte uns, dass er die Route ablaufen und das Nest suchen werde, damit so etwas nicht der nächsten Gruppe passiere.

Von der Cameron Valley Tea Farm aus ging es dann mit dem Taxi zurück nach Tanah Rata. Wir waren ordentlich erschöpft, denn der Fußmarsch ist bei über 30 Grad relativ anstrengend. Man muss sich gut konzentrieren, da die Wege zum Teil steil und rutschig sind. Mit Wanderschuhen und einer gewissen Grundfitness sind sie aber kein Problem und wahrscheinlich auch mit Kindern zu bewältigen.

Bei Getyourguide kannst du nach einem Guide für deine Tour in den Cameron Highlands suchen (oder vor Ort in Tanah Rata suchen).

In der folgenden Galerie kannst du dir mehr Fotos aus den Cameron Highlands ansehen:

Abreise und Mini-Tortur zu den Perhentian Islands

Toll fanden wir, dass Bella von Gerard´s Place uns den Transfer zu den Perhentian Islands vermittelte. Sie sagte uns, dass es zwei Anbieter gäbe. Einer wäre gut, der andere nicht. Wir denken, dass sie dann selbst dem nicht empfehlenswerten Anbieter auf den Leim ging, denn der Transfer lief dann ganz anders als erwartet: Wir wurden früh um 8 Uhr abgeholt und fuhren erstmal zwei Stunden mit einem Minibus. Der Fahrer fuhr extrem schnell, auch über die Buckel, die eigentlich die Geschwindigkeit senken sollen. Wer schon mal auf der Achse gesessen hat, weiß, dass es zum Teil sehr unangenehm ist. Ich hätte jedenfalls gerne einen Sport-BH angehabt … Nach den zwei Stunden stiegen wir in einen anderen Minibus um und es gab die erste 20-minütige Pause. Danach fuhren wir nochmal 1,5 Stunden und hielten in einem großen Transit-Restaurant. Dort machten wir 1,5 Stunden Pause, was wir nicht so toll fanden. Wieder wechselten wir den Minibus und fuhren nochmal drei Stunden. So hatte man uns das vorher nicht gesagt. Wir suchten (mit dem WLAN des Restaurants) natürlich sofort nach Erfahrungsberichten und stießen prompt auf Berichte von anderen, die dieser Minibus-Tortur auch auf den Leim gegangen waren.

Gegen 17 Uhr waren wir endlich in Kuala Besut und stiegen dort ins Boot auf die Perhentian Islands. Obwohl der Stefan Loose Reiseführer explizit von Blue Star Travels abrät, hatten wir in Tanah Rata leider genau von denen die Tickets bekommen. Ich bin unsicher, ob es Alternativen gegeben hätte. In jedem Fall sollte man sich in Tanah Rata bei diesem Transfer genauer informieren, als wir es gemacht haben, um solche Erfahrungen zu vermeiden. Als wir in Kuala Besut vor dem Büro von Blue Star Travels standen, bedrängte dort ein recht unangenehmer Mann die Backpacker, dass sie vor dem Transfer auf die Inseln unbedingt noch ihre nächsten Tickets für die Weiterreise bei ihm buchen müssten.

Ich hatte mir schon vorher überlegt, dass ich woanders meine nächsten Tickets buchen wollte. Ich suchte daher schnell das Weite auf der Suche nach weiteren Reisebüros. Leider waren viele umliegende Büros geschlossen und ich übersah das Gebäude direkt am Jetty, in dem sich viele Büros befinden. Schließlich fand ich aber ein Reisebüro schräg gegenüber des T-Lodge Hotels (es stand „Lonely Planet“ am Schaufenster). Dort war die Angestellte sehr freundlich und vermittelte mir unsere nächsten Bustickets für sechs Tage später von Jerteh (wo der nächste große Busbahnhof ist, ca. 20 Minuten mit dem Taxi) nach Mersing.

Mit dem Voucher in der Hand ging ich zurück zum Blue Star Travels Büro, von wo man uns dann zum Jetty führte. Dort ging es in Schnellbooten auf die Inseln. Mein Tipp an alle Frauen: Sport-BH oder wenigstens einen stabilen BH anziehen! Die Boote fahren sehr schnell und krachen vorn immer wieder auf die Wasseroberfläche. Das ist nicht nur für den Rücken anstrengend. Weiter hinten kann es nass werden, weshalb wir alles Handgepäck in Dry Bags bzw. Schutzhüllen gepackt hatten (siehe meine Packliste).


Die Fortsetzung meines Malaysia-Reiseberichts findest du im Teil 3 (Perhentian Islands). Weitere Teile sind die Vorbereitungen, Teil 1 (Langkawi), Teil 4 (Pulau Rawa) und Teil 5 (Singapur). Meine Packliste für Malaysia findest du hier.

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